Im Blogbanner steht ja, dass diese Blog auch für Japanophile gedacht ist. Es wird Zeit, dass ich dann auch mal etwas zu Japan schreibe.
Valentine’s Day
Am Valetinstag beschenken nur die Mädels die Jungs. Einen Monat später, am White Day, können sich die Jungs revanchieren (oder auch nicht). Sehr praktische Sache!
Omiai
In Japan gibt es hauptsächlich zwei Arten der Ehe: Liebesehen und Vernunftehen. In der letzteren lernt sich das Brautpaar oft durch Omiai kennen, was manchmal nicht ganz treffend mit „arrangierte Ehe“ übersetzt wird.
Beim Omiai geben die Heiratswilligen eine Art Bewerbung ab, in der sie sich beschreiben und ihre Vorzüge herausstellen. Ein Vermittler sucht einen passenden Partner und es wird ein Treffen arrangiert, bei dem neben den Kandidaten auch deren Eltern anwesend sind. Wenn das Treffen positiv verläuft, haben die Kandidaten noch ein paar Monate Zeit, sich kennenzulernen, bevor es dann im Regelfall zur Heirat kommt. War das Treffen nicht befriedigend, wird der nächste potentielle Partner gesucht.
Die Scheidungsrate bei Omiai-Ehen ist sehr viel geringer als bei Liebesehen, vermutlich unter anderem weil Außenstehende die Kompatibilität des Brautpaares objektiv beurteilen und man eh mit anderen Erwartungen in die Ehe geht. Dennoch stirbt Omiai nach und nach aus.
Narita Rikon
Narita ist ein großer Flughafen in Japan; Rikon bedeutet „Scheidung“. Oft wohnen die Japaner bis zur Hochzeit bei den Eltern. Die Flitterwochen verbringt man dann zum Beispiel in Australien oder auf Hawaii und hat dort zum allerersten mal den Partner rund um die Uhr um sich herum. Die Scheidung ist dann nicht selten schon bei der Rückkehr am Narita Flughafen beschlossene Sache.
1997 gab es eine Fernsehserie mit dem Namen „Narita Rikon“
Namen einiger japanischen Bands:
Zwei, Bremen, Heidi., Schwarz Stein, Schwein, Spitz (Das sind die Originalnamen und keine Übersetzungen!)
Geographie
Japan liegt näher an Russland als an China oder Korea.
Schrift
Die Japaner nutzen neben den von den chinesischen Zeichen übernommenen Kanji noch zwei Silbenalphabete (Katakana und Hiragana) sowie unsere Buchstaben. Die Analphabetenrate liegt dennoch bei nahezu 0%.
Getragene Unterwäsche aus Automaten…
…gab es mal ganz kurz im Jahr 1993. Jetzt gibt es keine, was ich hoffentlich bald eingehend untersuchen und verifizieren kann (so ca. 2015 würde ich dann ganz gerne mal da hin).
Tod durch Höflichkeit
Von mindestens zwei Dutzend Leuten ist bekannt, dass sie durch das bei der Begrüßung übliche Verbeugen gestorben sind oder zumindest schwere Schädelfrakturen erlitten haben.
Sprache
- „Ach so“, bzw. „Ah so“ kann man mit „Ah sou“ („ou“ = langes „o“) übersetzen.
- „Nein“ heißt „Iya“ und wird wie unser „Ja“ ausgesprochen, allerdings werden oft andere Worte für „Nein“ verwendet, wenn man überhaupt direkt „Nein“ sagt. Alternativ kann man oft „Chotto“ benutzen, was „ein Bisschen“ bedeutet. Beispiel: „Können wir uns heute erst um 20 Uhr treffen?“ – „[Das ist] ein bisschen [spät für mich].“ Generell reduziert man Sätze gerne auf das Notwendigste.
- McDonald’s wird マクドナルド geschrieben. In unserem Alphabet wäre das makudonarudo.
- Baito, vom deutschen Wort Arbeit abgeleitet, bedeutet meistens eher Job. Auf der McDonald’s-Seite habe ich es aber auch gerade als Arbeit oder Beschäftigung verwendet gelesen.
- Wenn man mit Japanern Deutsch spricht, sollte man das Wort Manko vermeiden, da dies im Japanischen die Bezeichnung des primären weiblichen Geschlechtsorgans ist. Oh je, wie ich das gelernt habe…
- „Baka“ ist eine der seltenen japanischen Schimpfwörter und könnte mit „Idiot“ übersetzt werden. Geschrieben wird es allerdings mit den Zeichen für Pferd und Hirsch. Fragt mich nicht warum, ich weiß es nicht.
Nachtrag vom 18.03.2010: BHs für Männer…
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