Meine Autohistorie
19. Februar 2023 Hinterlasse einen Kommentar
Hier ist eine Liste von Autos, die ich viel gefahren bin und/oder besessen habe:
- Citroen 2CV6 – das Auto meiner damaligen Freundin. Zu der Ente muss man nicht viel sagen: keine Leistung, aber auch kein Gewicht, Kurvenlage wie im Motorrad, aber in die andere Richtung, tolles Dach mit Cabrio-Feeling. Spaßfaktor: 8/10
- Ford Sierra ’90 Turnier – das Auto meiner Eltern, Leasing. Heckantrieb, 2.0 Liter Sauger mit 120 PS waren damals gar nicht übel. Spaßfaktor: 7/10 bei einem Verbrauch von bis zu 18 Litern. Bei normaler Fahrweise waren um die 10 Liter theoretisch möglich.
- Mitsubishi Colt A150 EZ 1984 – das Spaßmobil. Auto eines Kumpels, der es mit Rest-TÜV bekommen und dann den Führerschein verloren hat. 3-Stufen-Automatik, deshalb trotz brachialen 55 PS sehr langsam. Verbrauch: Benzin und 1 Liter 10W40 auf 100 km. Vorderachse einparken, Hinterteil in die Parklücke heben, das ging! Das Auto hat mir damals viel Spaß gemacht, aber der realistische Spaßfaktor liegt eher bei 3/10.
- Renault Rapid F40 EZ 1986 – mein erstes richtig eigenes Auto! 45 PS Benziner, sparsam. Verarbeitungsqualität: naja… Das Auto musste zum Transport der Band-PA und ab und zu zum Campen herhalten. Irgendwann habe ich dann die PA-Lautsprecher einfach im Auto gelassen und mit Verstärker und Radio verbunden. Das war dann vermutlich das lauteste Auto Freiburgs, deshalb kriegt es einen Spaßfaktor von 6/10. Den Rapid bin ich viele Jahre lang gefahren!
- Renault R19(?) – meine Mutter wollte den. Wir hatten uns zuletzt schon den Rapid geteilt und wollten das mit dem R19 auch machen. 1000 DM hat er gekostet und ist 4 Wochen lang gefahren, in denen nach und nach alles auseinander gefallen ist. Schlimmstes Auto aller Zeiten. Spaßfaktor: 1/10.
- Ford Fiesta MK3 EZ 1996: breiter, tiefer, Spoiler, Alu, Flip-Flop-Lackierung – und trotzdem nur 60 PS. Aber in den Kurven war das Auto unschlagbar! Meine Mutter wollte den – ich wollte einen BMW 316is, der mir günstig angeboten wurde, aber der war ihr zu proletig…Praktisch, relativ gut verarbeitet, Spaßfaktor: 7/10. Ich bin den Fiesta viele Jahre gefahren, bis ein unwirtschaftlicher Motorschaden kam.
- Peugeot 307 SW EZ 2005 – mein erster und bisher einziger Neuwagen, als Firmenfahrzeug, Leasing. 110 PS Saugdiesel, lahm, undynamisch, keine Kurvenräuber sondern eher ein Frachter. Viel Platz, das war’s aber auch. Ich mochte dieses Auto gar nicht. Immerhin hatte ich endlich mal eine Klimaanlage und das Panoramadach war nicht übel. Spaßfaktor: 3/10
- Fiat Stilo EZ 2002 – für 1000 EUR gekauft, aber der Verkäufer hatte ein schlechtes Gewissen und mir nach den ersten beiden Defekten 300 EUR zurückgegeben. Eigentlich ein klasse Auto! 103 PS fühlen sich bei dem geringen Gewicht flott an. Sehr gutes Fahrwerk und sehr gute Raumnutzung. Lediglich die Elektronik spinnte andauernd und man musste tagelang nach den Fehlern suchen. Hat man die aber gefunden, ließen sie sich mit sehr wenig Geld beheben. Würde ich wieder kaufen. Spaßfaktor: 6/10
- Opel Astra F 1.4 – als champagnerfarbige Limousine von meinem Opa geerbt. Hatte nur ein einziges Extra: ein Schiebedach. Mit seinen 60 PS war das Auto sogar lahmer als der Ford Ka meines Vaters. Ich bin meinem Opa für das Auto sehr dankbar, aber leider kriegt es trotzdem nur einen Spaßfaktor von 2/10.
- SAAB 9-3 2.0t Cabrio MY 2001 – jetzt kommt die Leidenschaft! Ursprünglich 150 PS, aber auf 185 PS Full Pressure Turbo aufgestockt. Ein Traumauto, egal ob als Cabrio oder Coupé! Ja, Frontantrieb, die Reifen sind für die Leistung etwas dünn und das Chassis vor allem beim Cabrio etwas weich. Andererseits hat das Auto gerade deshalb unglaublich viel Rückmeldung gegeben. Man hat immer gespürt, wo die Grenzen liegen und konnte ganz nah an diese heran. Kein Auto hat mir jemals mehr Spaß gemacht! Und von den vielen Detaillösungen und Besonderheiten könnte ich stundenlang schwärmen. Leider gab es ein paar teure Reparaturen, die aber nicht dem Auto selbst zuzuschreiben sind (Marderschaden, eingeschlagene Scheiben, verbockte Reparatur führte zu größerer Reparatur…). Trotzdem gibt’s einen Spaßfaktor von 9,5/10. Die vollen 10 Punkte gibt es nur deshalb nicht, weil ich noch keinen Koenigsegg gefahren bin – vielleicht macht der ja mehr Spaß.
- Ford Fiesta MK7 BJ 2009 – quasi vom Vater eines sehr guten Freundes geerbt. 1,25 Liter Hubraum, 60 PS Benziner. In keinem einzigen Auto habe ich mich jemals so unsicher gefühlt! Rundumsicht – Fehlanzeige! Die A-Säulen verdecken Radfahrer und Fußgänger zuverlässig. ESP übertreibt gnadenlos und klaut oft wertvolle Reserven. Die alten Fiesta waren Raumwunder, in den MK7 passt weniger als in fast alle vergleichbare Fahrzeuge. Nie wieder, nicht mal als ST. Spaßfaktor: 1/10
- Subaru Libero EJ12 Bj 1997 – ein Libero sollte 1994 mein erstes Auto werden. Leider hat der Verkäufer einen Tag vor der Übergabe einen Unfall damit gebaut. Seitdem träume ich von diesem Auto – und nur 28 Jahre später wurde der Traum war!
Und das Warten hat sich gelohnt, denn der Subaru ist fantastisch einzigartig. Kein Auto hat mehr Platz auf so wenig Raum. Ganz viele Menschen finden das Auto knuffig (und der Rest findet es furchtbar), man wird andauernd darauf angesprochen. Mir sind schon Leute bis nach Hause hinterhergefahren, nur um zu fragen, was für ein Fahrzeug das ist.
6 Sitzplätze, die sich zum Bett umklappen lassen, vorne Drehkonsolen, ein riesiges Panoramadach hinten, das sich komplett elektrisch öffnen lässt, und ein Kippdach vorne (zum Glück, denn es gibt keine Klimaanlage), Heckantrieb, Allrad zuschaltbar, man kommt überall durch, winziger Radstand fürs GoKart-Feeling, Seitenfenster, die sich runterkurbeln lassen (Tja, VW, andere können das!), unglaubliche Rundumsicht und vieles mehr. Dafür natürlich auch keine Servo, ABS, ESP, Airbags, Knautschzone…
Leider ist der Libero extrem rostanfällig und auch die Ersatzteilversorgung lässt zu wünschen übrig. Immerhin sind nicht mal mehr 600 dieser Exoten in Deutschland angemeldet und ich vermute, dass davon auch längst nicht alle fahren.
Und die Preise, oh je… es ist halt ein Liebhaberfahrzeug. Unter 8.500 EUR findet man eigentlich nur Schrott, und für das Geld bekäme man auch einen VW-Bus, für den man wenigstens noch alle Teile kriegt.
Leider steht der Libero aktuell in der Werkstatt zum Schweißen aller Teile.
Spaßfaktor: eigentlich 9,5/10 – wenn er fährt! - Fiat Scudo 1.6 Benziner EZ 1999 – als Ersatz gekauft, bis der Libero fertig ist. Mein Scudo ist der mit großem Abstand billigste in Deutschland mit TÜV gewesen. Dementsprechend hat er viel Macken und fast jeden Tag entdecke ich einen neuen Mangel. Aber der Motor schnurrt, die Schaltung ist geschmeidig, die Bremsen bremsen gut und unterm Auto sehe ich keinen Rost. Mal gucken, wie lange er mich begleiten wird. Ich träume ja von einem Camper-Ausbau… Spaßfaktor bisher: 5/10. Ja, es ist eine untermotorisiere Schrottkarre, aber beim Fahren fühlt sich irgendwie alles „richtig“ an.
Alle diese Autos, abgesehen von den Leasingfahrzeugen Ford Sierra und Peugeot 307, haben insgesamt im Kauf 18.793 EUR gekostet.
Von diesen 18.793 EUR entfallen 10.481 EUR alleine schon auf den Fiesta MK3 und den Subaru Libero. Das waren die mit Abstand teuersten Autos.
Beim Libero sollte man erwähnen, dass nach dem Kauf gleich ca. 6.000 fürs Restaurieren fällig wurden. Aber auch damit haben alle meine KFZ zusammen – über einen Zeitraum von 29 Jahren(!) hinweg – weniger gekostet, als man aktuell für den billigsten VW Golf hinlegen muss.
Erwähnt werden sollten noch diese drei Autos:
- Toyota Tercel Snow L20 – mit zuschaltbarem Allradantrieb! Kombi mit Geländewagen-Genen, ein Vorfahre moderner SUVs. Gehörte einem Arbeitskollegen, der noch keinen Führerschein hatte. Dementsprechend bin ich mit dem Auto nur zu ihm, zur Arbeit und zurück gefahren. Schade – denn im Gelände soll der tatsächlich was können. Ein Spaßfaktor von 8 wäre zu erwarten, trotz wenig Leistung. Leider sind die Tercel nahezu ausgestorben und eine extreme Rarität. Wenn man denn welche kaufen könnte, würde ich bei guten Zustand schon fünfstellige Preise erwarten.
- VW LT 28 – 1. Generation, lang, hoch, 69 PS Diesel. Mit kaum einem Auto bin ich mehr gefahren, denn das war mein Krankenwagen beim Zivi. Heizt sich im Sommer unerträglich auf und ist sehr langsam. Seltsamerweise ist das eines der übersichtlichsten Autos, die ich je gefahren bin. Mit dem LT konnte ich besser einparken als mit dem SAAB oder Fiesta MK7. Damals fand ich den natürlich furchtbar, heute hätte ich gerne einen, aber bitte mit mehr Leistung. Spaßfaktor: wohlwollende 3/10
- VW T4 2.5 TDI – quasi der Chefarztwagen beim Zivi. Damals nagelneu und mit 150 PS – der ging richtig ab! Lässt sich fast wie ein normaler PKW fahren und lief selbst im Rückwärtsgang gefühlt so schnell wie der LT vorwärts. Spaßfaktor: 6/10